Danke, Corona


Jetzt könnte ich so richtig losjammern: Das Wetter ist grauslig, mein Liebster hängt seit Anfang der Woche fiebrig rum (ja, wir haben die Corona-Hotline angerufen, kein Grund zur Sorge!), der Plan die Zeit zum Wohnungs-Ausmisten zu nutzen geht nicht auf, und auf meinem Konto wird das Minus täglich größer. Alle meine Workshops sind verschoben oder abgesagt, die Jane Goodall-Steine-Edition hofft in Kisten verpackt auf eine neue Chance, wenn Jane wieder nach Österreich reisen darf, und zwei weitere meiner sicheren Einnahme-Quellen sind dank Covid-19 auch gerade versiegt.

Alles ist gut, so wie es ist

Aber mir ist gar nicht nach Jammern – im Gegenteil! Mir geht es nämlich richtig gut und deswegen habe ich gerade 10 neue, kunterbunte Dankbarkeits-Steine in den Webshop gestellt und darüber nachgedacht wofür ich gerade jetzt in diesen herausfordernden Zeiten so unglaublich dankbar bin.

Danke, danke, danke…

  • … dass ich genau jetzt hier auf dieser Erde und diesem Leben bin und diesen historischen Moment des weltweiten Stillstands und globalen Wandels erleben darf. Nie wieder wird es so sein wie vor dem Virus und das ist gut so! Dazu gefällt mir der Artikel „48 – Die Welt nach Corona“ von Zukunftsforscher Matthias Horx besonders gut. „Es kommt zu einem Phasensprung der sozio-ökonomischen Systeme,“ prophezeit er. Die Zivilisation könne sich neu erfinden: „System reset. Cool down! Musik auf den Balkonen! So geht Zukunft.“ Yeah!

Herzensdank…

  • …dafür dass ich im Vertrauen bin und keine Ängste habe. Ich bin mir einfach ganz sicher, dass alles, was gerade passiert, zu unserem Besten ist. Und ja, ich weiß, dass es vielen Menschen gerade gar nicht gut geht.
    Deswegen bin ich gemeinsam mit allen anderen, denen es trotz Krise gut geht, gefordert, gemeinsam das Feld zu halten und durch lichtvolle Gedanken zu unterstützen, wo es nur geht.

Merci…

  • …dass meine Töchter schon Teenager sind und sich weitgehend selbst organisieren. Unsere Wohnung ist eine Mischung aus Krankenlager, Fitnesscenter, Klassenzimmer, Büro und Künstler-Atelier, aber irgendwie geht sich das alles aus. Die Raumbelegung ist so flexibel wie selten zuvor und ziemlich friktionsfrei. Ich mag diese Erfahrung der familiären Co-Existenz, wie wir sie noch nie zuvor gelebt haben. Sie erfordert von uns allen viel Rücksichtnahme, aber unser Humor hilft dabei enorm. Der Kater ist auch ziemlich glücklich, dass immer alle vier Streichler und Leckerli-Geber um ihn herum sind und immer mindestens ein Schoß für ihn frei ist. Er bedankt sich mit täglicher Beute auf der Fußmatte. Eh lieb.

1000 Dank…

  • …dass ich jeden Tag in die prachtvolle Natur schauen und gehen kann. Ich weiß unseren Balkon und Garten sowie die Wienerwald-Nähe noch mehr zu schätzen als sonst. Sogar meine Töchter haben eine weite Waldrunde mit mir gedreht und das ausgiebige Waldbaden richtig genossen. Gestern „musste“ ich mit meiner jüngeren laufen gehen und habe gestaunt, wie viel im Grünen los war. Noch nie zuvor sind so viele (vor allem ältere) Kinder gemeinsam mit ihren Eltern im Wald herumgestreunt. Als neues Ritual für mich habe ich außerdem eine „Telefonstunde“ vormittags im Garten etabliert. Alle Anrufe werden dabei erledigt und dabei noch Unkraut gezupft. Wunderbar!

Ich bin dankbar…

  • …dass ich unerwartet so einen lustigen Geburtstag hatte! Ich habe spontan eine ZOOM-Party gestartet und via Videokonferenz mit ca. 20 Herzensmenschen gefeiert und dabei eine Flasche rosa Sprudel geleert. Das Schöne daran: Zu einer „echten“ Party wären alle meine Gäste gar nie zusammengekommen, da zu weit verstreut und überhaupt. Einige haben sich seit Jahren endlich wieder mal gesehen. Diese ganzen Online-Angebote grade sind überhaupt genial: Ich habe schon Katzenfeeling-Yoga mit Nadine gemacht, mich heute morgen beim Mobility-Training mit Verena gestretcht , einer Freundin via WhatsApp-Gruppenvideoanruf (wusste vorher echt nicht, dass es das gibt!) ein Geburtstagsständchen gesungen und mit belgischen Freunden eine Balkon-Party via Smartphone gefeiert. Und mein Jahres-Coaching bei Pascale findet ohnehin über eine Facebook-Gruppe und Video-Live Calls statt.

Dankbarkeit erfüllt mein Herz…

  • …dafür dass ich Ruhe, Stille und Zurückgezogenheit liebe. Für mich ist dieses „Nirgendwohin-Müssen“ ein Geschenk. Ich werde täglich ruhiger und so viel meditiert habe ich noch nie.
    Auch Home Office bin ich gewohnt und muss mich nicht großartig umstellen. Nur dass mitunter am Vormittag alle Arbeitsplätze in der Wohnung belegt sind, ist eine Herausforderung.

Gratitude…

  • …dass sich unser Planet erholt. Als ich gestern meiner jüngeren Tochter von klaren venezianischen Kanälen, Delphin-Sichtungen, reiner Luft über China und der Stille in den Städten erzählt habe, sind uns beiden die Tränen gekommen. Es ist ein großes, unvorhersehbares, Welt umspannendes Wunder, das da gerade passiert.

Danke, dass es DICH gibt…

  • …und dass ich so viel Mitmenschlichkeit und Verbundenheit rundherum spüre wie noch nie zuvor. Egal ob es die Nachbarin ist, die mich fragt, ob ich etwas vom Billa brauche, ein Mann im Wald, der mir wissend zulächelt oder meine Tante, die mich jeden Tag anruft, um mich zu fragen, wie es meinem Mann geht. Ich habe auch schon lange nicht mehr so viel mit FreundInnen telefoniert wie in der letzten Woche. Ich finde auch alle Initiativen und Gratis-Angebote unglaublich toll und bewundernswert, die gerade dank so vieler engagierter Menschen entstehen. Viele haben verstanden, dass es um uns alle geht und jeder etwas in die Gesellschaft einbringen muss, damit wir alle gut durch diese Zeiten kommen.

1000 Dank…

  • … dass Corona Corona ist und nicht ein anderes, viel schlimmeres Virus. Ich finde es schlicht genial vom Universum, dass es uns die harmloseste Version einer Pandemie geschenkt hat. Wir müssen nicht um unsere Kinder fürchten, und um die allermeisten anderen Menschen auch nicht. Dass es hauptsächlich Alte, Kranke und Schwache trifft ist tragisch, aber es hätte uns alle viel ärger treffen können.

Dankbar für das, was ist…

  • … und dass ich meine Steine habe und in jeder freien Minute vor mich hin produzieren kann. Ich habe immer so viele Projekte gleichzeitig laufen, dass es mir guttut, mich jetzt einmal darauf fokussieren zu können.

Nennen wir es spannend

Mein liebstes Wort bezogen auf die ganze Corona-Geschichte bleibt weiterhin „spannend“. Dieses Wort hilft mir auch dabei, nicht in die Bewertung zu gehen und nicht alles als „gut“ oder „schlecht“ beurteilen zu müssen – auch im Gespräch mit anderen hilft das sehr. So kann ich ganz bei mir bleiben. Ich bin lieber neugierig und erwartungsfroh als pessimistisch und sorgenvoll.

Singen statt Sudern

Woran möchte ich mich erinnern, wenn ich in einigen Jahren auf diese Zeit zurückschaue? Was werde ich mal meinen Enkelkindern darüber erzählen? Die singenden Italiener am Balkon, das Klatschen fürs Pflegepersonal oder die leeren Supermarktregale? Diese Wirklichkeit erschaffe ich mir jetzt, indem ich versuche, darauf zu fokussieren, was uns das alles Positives bringt. Für unsere Welt, für meine Familie und für mich. Dem Guten mehr Gewicht!

10 neue Dankbarkeits-Steine im Webshop

4 thoughts on “Danke, Corona

  1. Liebe Ines, du sprichst mir sowas von aus der Seele! Auch ich genieße diese stille, terminfreie Zeit. Meine kleine Tochter hat endlich den zeitlichen Raum um Selbstgenügsamkeit zu erfahren und, so hoffe ich, auch genießen zu lernen. Ja, der Wandel ist in vollem Gange und,auch ich versuche, wie soviele andere, meinen Beitrag zu leisten mit online Angeboten und postings, die der Unterstützung dienen sollen im Vertrauen zu bleiben und die lichtvollen Energien so richtig zum Erblühen zu bringen. Herzensgrüüe, Birgit

  2. Liebe Ines!
    Auch ich bin Dankbarkeit und Vertrauen, Vieles von dem, was du formulierst, empfinde ich ähnlich. Es ist eine spannende Zeit, in der viel Ver-rückung passiert. Ja, und: wir hier im 18. haben es gut. Das Aufbrechen in der Natur rundherum zeigt uns, dass es immer wieder Auferstehung gibt … Und auch ich darf heute dies bewundern bei meiner täglichen Schafbergrunde, heute, an Elisabeths Geburtstag! Auch du bist ein Märzkind! Alles Gute dir für das neue Lebensjahr! Herzlich, Gabi

    1. Danke, liebe Gabi! Es ist so schön, Dich und so viele andere feine Wesen in der Nähe zu wissen. Vielleicht laufen wir uns alle mal am Schafberg über den Weg… Mit genügend Abstand 🙂 Alles Liebe!

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